Dominiks Story

Dominik B. arbeitet als Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger im LKH Rankweil, Fachbereich Neurologie. Sein Klientel sind hochgradig beeinträchtigte neurologische Patient:innen. Der Schwerpunkt seiner Station liegt auf allem, was Gehirn und Rückenmark betrifft.

Wenn ich einen Patienten ohne Heilungsaussichten einmal am Tag zum Lachen gebracht habe, dann war es ein erfolgreicher Tag.

Dominik B. Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger

„Für jemanden in einer ganz schwierigen Lebenslage eine wichtige Person zu sein, das motiviert mich jeden Tag aufs Neue für meinen Job“, sagt Dominik B., Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger am LKH Rankweil. Niemand ist davor gefeit, selbst einmal auf der Station Neurologie 6 zu liegen und dann ist jede:r froh, wenn das Personal sich um die bestmögliche Versorgung kümmert.

Zufriedenheit und Erfüllung im Pflegeberuf

In der Pflege ist jeder Tag anders. Denn es hängt von vielerlei Faktoren ab, wie sich ein Dienst gestaltet. Die Behandlung von unterschiedlichen Patient:innen erfordert naturgemäß unterschiedliche pflegerische Tätigkeiten. Wenn er gemeinsam mit Ärzt:innen über ein Medikament berät und die Beschwerden seiner Patient:innen lindert, ist das ein gutes Gefühl. Manchmal betreut Dominik während seines Dienstes auch Pflegeschüler:innen, denen er etwas beibringt: „Schüler:innen eine Pflegetätigkeit zu lernen, die sie noch nicht kannten, wo sie anfangs unsicher waren oder die sie sich zuerst nicht zugetraut haben, wenn man sie dorthin bringt, dass sie das richtig machen können, das ist ein Erfolgserlebnis.“

Dominik schöpft Zufriedenheit aus der Summe dieser vielen kleinen Teile seines pflegerischen Alltags. Eben diese gestalten den Beruf so abwechslungsreich. Alleine durch die Patient:innen, die kommen und gehen, verändert sich die gesamte Arbeit. Wenn man den Job gut macht und die Patient:innen zufrieden sind, ist die Pflege eine sehr erfüllende Tätigkeit. Auch der Spaß kommt nicht kurz, im Team und mit den Pflegebedürftigen. Außerdem sind Pflegeberufe zukunftssicher. Fachkräfte werden dringend gebraucht, das heißt also: Job-Garantie für alle Interessierten!

Hilfreiche Tipps, um die Arbeit Arbeit sein zu lassen

So schön und erfüllend der Beruf des Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegers einerseits ist, desto intensiver kann die Belastung im Job andererseits sein. Manche Patient:innen von Dominik sterben im Krankenhaus. Ein Sterbefall ist immer ein einschneidendes Erlebnis, deswegen ist es in diesem Beruf unabdingbar, sich mit der eigenen Einstellung zum Tod auseinanderzusetzen.

Es gilt, sich selbst ernst zu nehmen, wahrzunehmen, was sich im Innern abspielt, statt Emotionales zu verdrängen. Sonst kann es ganz unkontrolliert hervorbrechen. Dominik hat aus Interesse ein Seminar zur Mindfulness Based Stress Reduction absolviert. „Das geht in Richtung Achtsamkeit zur Stressreduktion“, wie er erklärt, „um das Geschehene für sich selbst einzuordnen.“

Wenn Dominik mal etwas von der Arbeit mit nach Hause nimmt, setzt er sich zuhause eine Viertelstunde hin, beobachtet seinen Atem und reflektiert darüber, was an diesem Tag passiert ist. Es muss nicht immer eine Lösung geben. Die Reflexion hilft dabei, das Erlebte stehen zu lassen und zu erkennen, dass man eine Situation nicht ändern kann.

Ratschläge für Berufseinsteiger:innen, Wünsche an die Angehörigen

Aber Dominik hat noch weitere Tipps für Neulinge: Wie in jedem Beruf ist ein guter Ausgleich zum Job unerlässlich. Für den einen ist es Sport, für den anderen kann es eine Meditationspraxis sein. Wer dafür offen ist, dem kann Dominik ein Seminar empfehlen, wie er es besucht hat. Sein Rat: Hör auf dich und schau auf dich!

Was den Job zusätzlich einfacher macht, ist die Augenhöhe im Austausch mit Angehörigen von Pflegebedürftigen. Dominik wünscht sich mehr Verständnis bei Kleinigkeiten. Als Beispiel führt er folgendes an: Sollten die Fingernägel beim zu pflegenden Familienmitglied einmal länger sein, als der Angehörige es für richtig erachtet, kann man das gerne in einem höflichen Ton anbringen. Einzelne Angehörige reagieren in vergleichbaren Fällen sehr forsch und stellen sogleich die gesamte Pflege in Frage. Das findet Dominik schade. Da ihm aber auch die Beziehung zu den Angehörigen wichtig ist, setzt der Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger in solchen Situationen auf Kommunikation. Wenn für beide Seiten klar ist, welche Hintergründe es für das Verhalten gibt, kann man einander besser verstehen. Dafür muss man einfach miteinander reden.