Elisabeths Story

Von Tirol nach Tokio. Vom Krankenhaus ins Pflegeheim. Und von der Schulbank ans Lehrpult. Dass eine Ausbildung in der Pflege alles andere als eine berufliche Einbahnstraße ist, beweist dieses Porträt von Elisabeth Fornetran.

Elisabeth
GKPS Feldkirch Unterricht
Es bereitet mir unwahrscheinliche Freude, meine Erfahrung an den Pflegenachwuchs weiterzugeben.

Elisabeth Fornetran, M.A.Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit Sonderausbildung in OP-Pflege, Lehrerin an der Pflegeschule Vorarlberg

Ursprünglich wollte Elisabeth Fornetran nach der Matura Sprachen studieren, doch ihr Vater, ein Arzt, riet ihr davon ab. „Nach dem Studium würdest du eh heiraten“, hieß es. Also absolvierte die lebensfrohe Tirolerin die Ausbildung zur Diplomierten Krankenschwester – wie es damals noch hieß – mit Schwerpunkt OP-Pflege. Und danach heiratete sie auch prompt.

Startschuss für eine vielseitige Karriere

Nach ihrem Abschluss sammelt die junge Pflegefachfrau in Innsbruck erste OP-Erfahrungen. Anschließend folgt ein zweijähriger Aufenthalt in Tokio, wo ihr Mann beruflich zu tun hat. Dort arbeitet Elisabeth als Ordinationshilfe bei einer Kinderärztin.

Zurück in Österreich landet die Expertin für OP-Pflege im LKH Feldkirch, wo sie auch in ihrem Spezialgebiet tätig ist. Der nächste Schritt für die junge Frau ist es, einen medizinischen Dienstleister im Außendienst mit ihrem OP-Wissen zu beraten. Darauf folgen zwei Jahre im Pflegeheim Gaißau. „Das war eine tolle Arbeit“, schwärmt Elisabeth, „doch leider konnte ich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls nicht in der Langzeitpflege bleiben.“ Der neue Job verschlägt sie in einen Schweizer OP.

Kurswechsel: Zurück auf die Schulbank, dann ans Lehrerpult

25 Jahre lang war die heutige Dornbirnerin selbst aktiv in der Pflege tätig. Und dann ergab sich doch noch die ideale Studienoption. Der Master für Gesundheits- und Pflegepädagogik eröffnete Elisabeth die Möglichkeit, all ihr Fachwissen und ihre Erfahrung an Pflegeschüler:innen weiterzugeben. Für ihre Masterarbeit befragte Elisabeth das Personal der Vorarlberger Intensivstationen zu ihrer physischen und psychischen Belastung während der Pandemie. Sie selbst erholt sich am liebsten beim Schwimmen, Lesen oder Hören von Opern.

Elisabeth Fahrrad

Mittlerweile unterrichtet die Mittfünfzigerin, die in ihrer Freizeit gerne Rad und Ski fährt, an der Pflegeschule Vorarlberg am Lernort Feldkirch. Doch es ist bei weitem nicht so, dass jetzt mal Schluss wäre in der beruflichen Entwicklung. Nein, ab Frühjahr 2023 übernimmt sie die Verantwortung für die Ausbildung der Operationstechnischen Assistent:innen. „An der Pflege schätze ich vor allem die vielfältigen Betätigungsfelder. Schön wäre es, wenn die Arbeit in der Öffentlichkeit mehr Anerkennung fände“, schließt Elisabeth Fornetran. Vorläufig.